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Aus der Bildungspolitik

Änderungen bei Erasmus+ zu Jahresbeginn

Fahnenmeer

Mit Beginn des Jahres 2021 gibt es Neuerungen für den Schüleraustausch innerhalb Europas. Die neue Förderperiode im Erasmus+ Programm beginnt bedauerlicherweise ohne die Beteiligung von Großbritannien.

Mehr Geld für Erasmus+

Zunächst zu den guten Nachrichten aus Brüssel: Mit der Verabschiedung des langfristigen EU Haushalts durch das EU-Parlament am 17. Dezember 2020 wurden die Mittel für das Erasmus+ Programm um 2,2 Mrd. Euro aufgestockt. In den nächsten sieben Jahren stehen für alle Programmlinien insgesamt 23,4 Mrd. Euro zur Verfügung. Damit bleibt der vom Rat der Europäischen Union und dem EU Parlament verhandelte Kompromiss hinter dem Vorschlag der Europäischen Kommission zurück. Sie hatte ursprünglich 30 Mrd. Euro gefordert. Das neue Programm hat eine Laufzeit bis 2027.

Erasmus+ soll innerhalb der kommenden Jahre zudem inklusiver, digitaler und umweltfreundlicher werden. Ziel ist es, durch eine höhere Flexibilität bei den geförderten Formaten, internationale Mobilität einem breiteren Spektrum von Schüler*innen, Studierenden und Auszubildenden zugänglich zu machen. Darüber hinaus sollen neue Kooperationsmöglichkeiten für Schulen eröffnet werden. Weitere Informationen können der Pressemeldung der Europäischen Kommission vom 11. Dezember entnommen werden.

Neues Antragsverfahren für Schulpartnerschaften

Eine der wichtigsten Änderungen der aktuellen Förderperiode ist die Verschiebung der Schülermobilität in Leitaktion 1. Hier gibt es für den Schulbereich bereits seit vergangenem Jahr die Möglichkeit einer Akkreditierung. Akkreditierte Schulen können dann in einem vereinfachten Verfahren Budgetmittel für ihre Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler beantragen. Die nächste Möglichkeit zur Akkreditierung gibt es voraussichtlich im Sommer diesen Jahres.

Die Akkreditierung ist jedoch nicht verpflichtend: Nicht akkreditierte Schulen können entweder als Partner in einem Konsortium oder über die Beantragung von Short-term mobility Projects, d.h. zwei Mal in fünf Jahren möglich ohne eine Akkreditierung, am Erasmus+ Programm teilnehmen.

Alle Informationen zum Akkreditierungsverfahren sind auf der Website des Pädagogischen Austauschdienstes der KMK zu finden.

Brexit: Das Vereinigte Königreich scheidet aus dem Erasmus+ Programm aus

Mit dem Abschluss der Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU ist klar; Mit dem Brexit endet nach über 30 Jahren auch die britische Teilnahme am Erasmus+ Programm. Premier Boris Johnson hat zwar bereits ein Ersatzprogramm für britische Studierende angekündigt, unklar ist jedoch, was aus der Förderung des Schüleraustausches mit der EU wird.

In etwas kleinerem Umfang vergibt UK-German Connection auch weiterhin Zuschüsse für Schulpartnerschaften zwischen beiden Ländern.

Alle laufenden, d.h. vor dem 31. Dezember 2020 genehmigten Erasmus+ Projekte werden aber weiterhin wie vorgesehen finanziert. Damit haben alle begünstigten Schulen (auch diejenigen im Vereinigten Königreich) Gewissheit, dass sie bis zum Abschluss ihres jeweiligen Programms gefördert werden.