Internationaler Austausch an allen Schularten

Austausch in der Schule
Schüleraustausch in der Grundschule
Oberste Reihe: Anneke Böhmert, 4.v.l. und Mia Biermann-Ratjen, 1.v.r.
Beruflicher Austausch
Begegnung junger Menschen

„Austausch macht Schule“ ist mit der Vision gestartet, jede Schülerin und jeder Schüler sollte die Möglichkeit haben, zumindest einmal im Rahmen der schulischen Ausbildung an einem Austausch teilzunehmen. Klassischerweise wird internationaler Schüleraustausch aber mit dem Fremdsprachenunterricht verknüpft und findet vor allem an Gymnasien statt. Diese Grenzen wollen und müssen wir uns nicht setzen!

Unser Ziel ist Bildungsgerechtigkeit. Denn Kernanliegen des Austauschs ist die Vermittlung internationaler Erfahrungen und globaler Handlungskompetenzen– und die können Schüler*innen aller Altersstufen an allen Schultypen sammeln. Jede und jeder, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion, von individuellen Fähigkeiten oder den sozialen wie ökonomischen Voraussetzungen, sollte das für ihn oder sie geeignete Format finden können, Teil einer Begegnung zu sein und den Horizont zu erweitern.

Ein internationaler Austausch kann schon im Grundschulalter ein prägendes Erlebnis sein und gelingt auch im Rahmen von Projekten an Oberschulen oder Stadtteilschulen mit nichtsprachlichem Profil. Den größten Anteil an internationalen Austauschprojekten haben Gymnasien. Doch wirkt sich ein Austausch auch auf die persönlichen Einstellungen von Berufsschüler*innen positiv aus. Viele von ihnen können sich, vielleicht im Anschluss an erste internationale Kontakte, ein Praktikum oder eine Anstellung im Gastland vorstellen.

Die Grundschule umfasst die Klassenstufen 1 bis 4 (in einigen Bundesländern die Klassenstufen 1 bis 6). Sie ist die einzige Bildungseinrichtung, die von fast allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam besucht wird. Schulische Angebote für internationalen Austausch an Grundschulen wären deshalb ein besonders wirksamer Beitrag für Zugangsgerechtigkeit zu diesen Formaten.

Doch internationaler Schulaustausch an Grundschulen scheint auf den ersten Blick schwer vorstellbar: Die Kinder sind noch klein, die Fremdsprachkenntnisse kaum vorhanden – welche Lehrkraft will diese Verantwortung auf sich nehmen? Was haben die Schüler*innen davon – und lassen die Eltern das überhaupt zu?

Aber sowohl die Programme und Fördermöglichkeiten, als auch die Erfahrungen von Akteur*innen zeigen: Grundschulaustausch ist eine große Bereicherung für alle Beteiligten und kann unterschiedlichste Formate annehmen.

Hier finden Sie einen Überblick über Möglichkeiten, Methoden und Formate.

Je nach Bundesland sind es Mittel-, Haupt-, Real- oder Oberschulen, Sekundar-, Gemeinschafts- oder Stadtteilschulen, die weiterführende Bildungsgänge ohne ein Abitur und nicht in einem gymnasialen Zweig anbieten.

An diesen weiterführenden Schulen spielt der internationale Austausch bislang noch nicht immer eine ausreichende Rolle, obwohl Austauschangebote z.B. in der Gruppe oder der Schulklasse gerade die Altersgruppe der Schülerinnen und Schüler dieser Schulen ansprechen.

Das kann daran liegen, dass die Bildungsgänge insgesamt kürzer sind, oder dass hier weniger Fremdsprachen unterrichtet werden und damit der Bedarf eines internationalen Austausches vermeintlich geringer eingeschätzt wird. Dabei haben alters- und zielgruppengerechte Austauschangebote sowie die spezielle Erfahrung des Lernens außerhalb des Unterrichts gerade hier eine besondere Wirkung auf die Entwicklung und die berufliche und fachliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler.

Hier geben wir einen Überblick über Beispiele guter Praxis mit thematischen Anregungen, aber auch Förderprogramme und weiterführende Materialien.

Bereits jetzt ist schulischer Austausch besonders gut an den gymnasialen weiterführenden Schularten vertreten. Durch den intensiven Fremdsprachunterricht an Gymnasien werden internationale Austausche gerne in dieser Schulform durchgeführt - was aber dennoch nicht bedeutet, dass jede:r Gymnasiast:in in Genuss einer Austauscherfahrung kommt.

Hier geben wir einen Überblick über Beispiele guter Praxis mit thematischen Anregungen, aber auch Förderprogramme und weiterführende Materialien.

Die Berufsschule bildet in der Regel den schulischen Teil der dualen Berufsbildung und vermittelt Auszubildenden während ihrer Berufsausbildung die durch den Rahmenlehrplan bzw. den Lehrplan des jeweiligen Standortes bestimmten Inhalte, fördert die Allgemeinbildung und die jeweilige fachliche Bildung. Es gibt daher auch bestimmte Schwerpunkte zu einzelnen Kompetenzen.

In der Berufsbildung stellen Auslandsaufenthalte immer noch die Ausnahme dar. Dabei sind gerade für die berufliche Zukunft Auslandserfahrungen heute von besonderer Bedeutung. Austauschprogramme für Schüler*innen an berufsbildenden Schulen sind besonders deshalb schwerer zu organisieren, weil sich die Berufsbildungssysteme in den meisten anderen europäischen Ländern grundlegend vom deutschen dualen System unterscheiden: In Deutschland spielt der Ausbildungsbetrieb die zentrale Rolle und die Berufsschule ist in der Regel nachgeordnet. In den meisten anderen Ländern hingegen ist die berufliche Einstiegsqualifikation vollschulisch organisiert und der praktische Unterricht findet nur in Form kürzerer Praktika statt.

Da für viele junge Menschen die Hürde recht hoch ist, einen berufsbildenden Auslandsaufenthalt individuell und für sich selbst zu organisieren, hat die Berufsschule eine besondere Bedeutung dabei, erste Auslandserfahrungen am Beginn einer Berufslaufbahn zu ermöglichen und junge Menschen zu ermutigen, diese Schritte zu gehen.

Hier finden Sie gelungene Beispiele und Ansätze für den Austausch in der beruflichen Bildung.

Auch wenn Inklusion heute groß geschrieben wird im Schulsystem, wird in Deutschland nach wie vor ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf außerhalb des allgemeinen Schulsystems unterrichtet. Förderschulen gibt es zum Beispiel für Gehörlose, Blinde, Sprach- oder Lernbehinderte, in einigen Bundesländern werden sie auch Sonderschulen, Förderzentren oder Schulen für Behinderte genannt.

Internationale Austausche sind an Förderschulen aufgrund unterschiedlicher Barrieren und Hindernisse noch eine Seltenheit - trotzdem gibt es Lichtblicke. Darüber hinaus beschäftigen sich verschiedene Akteur:innen damit, internationale Austauschvorhaben inklusiver zu gestalten.

Hier finden Sie gelungene Beispiele und Ansätze für den Austausch in der beruflichen Bildung.

Auf den Seiten der Bundeszentrale politische Bildung finden Sie neben weiteren Angaben zum deutschen schulischen Bildungssystem auch eine interaktive Grafik.

Veröffentlicht am: 09.02.2024