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Aus der Bildungspolitik

Junge Generation in Mitteleuropa steht zur EU

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Bertelsmann Stiftung und Warschauer Institut für öffentliche Angelegenheiten (ISP) veröffentlichen Umfrage
die junge Generation in Mittel- und Osteuropa steht ungebrochen zur EU, sieht aber die Notwendigkeit zur Reform

Brexit und Nachwehen der Finanzkrise, Flüchtlingskrise und erstarkende Nationalisten setzen der europäischen Einigung hart zu. Und doch gibt es in diesen Zeiten Europa-Fans: Die junge Generation in Mittel- und Osteuropa steht ungebrochen zur EU, sieht aber die Notwendigkeit zur Reform.

Die Jugendlichen zwischen Berlin und Budapest, zwischen Warschau und Wien stellen der EU ein positives Zeugnis aus und schätzen Frieden und Freiheit am meisten an der EU. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Jugendlichen zwischen 15 – 24 Jahren, die die Bertelsmann Stiftung und das Warschauer Institut für öffentliche Angelegenheiten (ISP) gemeinsam mit 4 Partnern in Deutschland, Österreich und den sogenannten Visegrád-Staaten (Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn) durchgeführt hat.

Weit über zwei Drittel der Befragten in allen Ländern (77 %) bewerten die EU-Mitgliedschaft ihres Landes als positiv.

In Deutschland hat die EU die meisten jungen Fans: Weit über vier Fünftel (87 %) äußern sich positiv über die EU, das ist der höchste Wert im Ländervergleich. Aber auch junge Ungarn (79 %), Österreicher (77 %), Polen (76 %), Tschechen (73 %) und Slowaken (70 %) halten die EU-Mitgliedschaft ihres jeweiligen Landes für eine gute Sache, wobei die meisten jungen Skeptiker in der Slowakei leben (30 %).

Die Mehrheit der jungen Menschen in allen sechs Staaten (77 %) hält den Verbleib ihres jeweiligen Heimatlandes in der EU, verbunden mit Arbeit an deren Reform, für die beste Option.

Deutsche und Österreicher liegen hier mit 77 % bzw. 71 % an der Spitze, aber auch die jungen Ungarn (65%), Polen und Slowaken (64%) und Tschechen (60%) stehen klar hinter der europäischen Integration, wenngleich sie Bedarf für Reformen sehen. 

Die Untersuchung beantwortet auch die Fragen, welchen Nutzen einerseits, welche Probleme der EU-Integration andererseits die Jugendliche sehen, und wie sie über die Themen Migration und Demokratie denken. Ergänzt werden die Ergebnisse um die Nachfragen nach Mediennutzung und Kontakte mit Ausländern.

Ein vollständiger Bericht mit individuell auf die nationalen Ergebnisse abgestimmten Handlungsempfehlungen für nationale Akteure der Europa-Jugendbildung, politische Entscheidungsträger und andere Interessierte in den sechs Ländern ist in englischer Sprache online verfügbar. unter: 

Die Online-Umfrage wurde im Zeitraum 30. Januar bis 13. Februar 2017 repräsentativ unter 3.000 jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren in Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und in Kooperation mit dem polnischen Institut für Öffentliche Angelegenheiten (IPA, Warschau) von Kantar Public durchgeführt (je Land 500 Befragte).

Beteiligte Kooperationspartner in den übrigen Ländern sind die renommierten Think Tanks Institut für die Wissenschaften vom Menschen (Wien), das IVO Institut für öffentliche Fragen (Bratislava); das STEM Institute (Prag) und Political Capital (Budapest).