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Aus der Bildungspolitik

Neue Wege für den Austausch mit China

Untertitel
Startschuss für das Bildungsnetzwerk China
China-Kompetenz

In einer digitalen Veranstaltung hat das Anfang 2020 gegründete Bildungsnetzwerk China heute erstmals seine Ziele und Projekte der Öffentlichkeit präsentiert. Michelle Müntefering, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Wu Ken, chinesischer Botschafter in Deutschland, betonten in ihren Grußworten den Stellenwert des Bildungsnetzwerks China im Hinblick auf eine Intensivierung des Austauschs.

Deutschland und China verbinden seit Jahrzehnten intensive Beziehungen. Angesichts der Bedeutung der Volksrepublik sind fundierte Kenntnisse über China von wachsender Relevanz. Doch die Beschäftigung mit China spielt im deutschen Bildungssystem bislang nur eine geringfügige Rolle. So stagnieren die Zahlen von Chinesischlernenden deutschlandweit bei ca. 5.000 Schüler*innen. In China hingegen hat sich die Zahl der Schüler*innen, die Deutsch lernen, mit 23.000 innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt, sodass Deutsch nunmehr die zweitbeliebteste Fremdsprache an chinesischen Schulen ist.

Um die Vermittlung von China-Kompetenz an deutschen Schulen auszubauen und den Austausch zwischen jungen Menschen beider Länder zu intensivieren, haben die Stiftung Mercator und das Goethe-Institut das Bildungsnetzwerk China gegründet. Auch die Kenntnis junger Chines*innen über Deutschland zu fördern, steht im Fokus der Initiative. Die Angebote richten sich an Schulen, Lehrkräfte und Schüler*innen in Deutschland und China. Dabei arbeitet das Bildungsnetzwerk eng mit dem Goethe-Institut China zusammen. Durch Programme wie den Schulpartnerschaftsfonds Deutschland-China und den Virtual StudentXChange fördert das Bildungsnetzwerk den persönlichen und virtuellen Austausch von Schulen. Schüler*innen aus beiden Ländern führen gemeinsam Projekte durch und erhalten so ein Einblick in das Leben, die Sprache und Kultur des jeweils anderen Landes. Zudem erstellt das Bildungsnetzwerk umfassende Lehrmaterialien, bietet Fortbildungen und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrkräfte sowie Fördergelder für Schulen an.

Caspar Welbergen, Geschäftsführer des Bildungsnetzwerks China, sagte während der offiziellen Auftaktveranstaltung: "Das Bildungsnetzwerk China wird immer mehr Schüler*innen in Deutschland und China den Weg öffnen, um die Beschäftigung mit dem jeweils anderen Land zu einem Teil ihrer Bildungsbiographie zu machen."

Michael Schwarz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, hob die Relevanz der Initiative hervor: "Der Stellenwert, den wir China in unseren Schulen und Universitäten bislang einräumen, wird der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bedeutung des Landes nicht gerecht. Mit dem Bildungsnetzwerk China wollen wir einen Sprung nach vorne machen."

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, betonte die Gegenseitigkeit des Programms: "Direkte Begegnungen zwischen jungen Menschen sind essenziell, um das Wissen voneinander zu fördern und sich über Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen auszutauschen. Ich freue mich daher, dass wir mit dem Bildungsnetzwerk China unsere bisherigen Aktivitäten im Bereich des Schüler- und Jugendaustausches zwischen Deutschland und China langfristig ausbauen und verstärken werden."

Das Bildungsnetzwerk China ist eine Initiative der Stiftung Mercator und des Goethe-Instituts, welche in enger Zusammenarbeit mit der Kultusminister-konferenz, insbesondere dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz, umgesetzt wird. Die Ziele des Netzwerks werden darüber hinaus durch das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für Bildung und Forschung begrüßt und unterstützt.

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