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Aus der Bildungspolitik

Einrichtung weiterer Jugendwerke verabredet

Pafsanias Papageorgiou und Dr. Franziska Giffey  bei der Unterzeichnung des Abkommens über ein Dt.-Griech. Jugendwerk

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, hat im Rahmen zweier Auslandsreisen im Oktober die Einrichtung von neuen Jugendwerken vereinbart: Mit einem Deutsch-Israelischen und einem Deutsch-Griechischen Jugendwerk sollen die jugendpolitischen Beziehungen Deutschlands zu Israel sowie zu Griechenland gestärkt werden. Die Pläne für neue Jugendwerke stoßen nicht nur auf Zustimmung.

Vereinbarung zur Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes

Auf den Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen, die am 4. Oktober in Jerusalem stattfanden, verabredeten Bundesministerin Dr. Giffey und der israelische Erziehungsminister Naftali Bennett die Einrichtung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes.

„Die Verbindung zwischen Israel und Deutschland hat eine besondere Qualität. Wir haben uns auf die Gründung eines Deutsch-Israelischen Jugendwerkes verständigt, weil wir überzeugt sind, dass die Geschichte auch Auftrag für die Zukunft ist“, so die Ministerin in ihrer Erklärung.

Das Ziel der Bundesregierung, den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel auszubauen und dazu ein Jugendwerk zu gründen wird auch durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages vom 17.01.2018 unterstützt.

Seit mehr als 60 Jahren gibt es deutsch-israelische Jugendbegegnungen. Ein dichtes Geflecht von Projektpartnerschaften gestaltet mit mehr als 300 Austauschprojekten und rund 7.000 Teilnehmenden pro Jahr allein den außerschulischen Jugendaustausch. Im Jahr 2001 wurde ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ins Leben gerufen, um den deutsch-israelischen Jugendaustausch zu stärken, zu begleiten, zu qualifizieren und gemeinsam mit den Akteur*innen der Austauschprojekte weiterzuentwickeln.

Abkommen zur Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerkes

Im Rahmen des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem griechischen Amtskollegen Prokopis Pavlopoulos zeichneten die Ministerin und der griechische Generalsekretär für Jugend, Pafsanias Papageorgiou, am 11. Oktober ein Abkommen zur Gründung eines Deutsch-Griechischen Jugendwerkes. Bundesministerin Dr. Giffey sagte:

„Als Standorte für das geplante Deutsch-Griechische Jugendwerk, haben wir uns auf die Partnerstädte Leipzig und Thessaloniki verständigt. Die Gründung des Jugendwerkes ist ein Meilenstein, mit dem wir das Ziel verfolgen, das Verständnis junger Menschen aus Griechenland und Deutschland füreinander zu verbessern. Sich zu kennen bedeutet, ohne Vorurteile miteinander umgehen zu können, Lebensweisen, Traditionen und Mentalitäten im jeweils anderen Land zu verstehen – und wo junge Menschen aufeinander treffen entstehen häufig auch Freundschaften fürs Leben. Genau das ist es, was wir in Europa brauchen, gerade in Zeiten, in denen der europäische Gedanke nicht mehr überall präsent ist und gelebt wird.“

Das Ziel der Bundesregierung, den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Griechenland auszubauen geht auf den Koalitionsvertrag der vergangenen Legislaturperiode zurück. In Vorbereitung des Jugendwerkes wurde über das Sonderprogramm des BMFSFJ zur Intensivierung des deutsch-griechischen Jugendaustausches bereits eine Vielzahl von Akteuren in beiden Ländern gewonnen, die mit großem Engagement den Austausch mit Leben erfüllt haben. Dieses Engagement wollen die Vertragsparteien künftig ausbauen.

Vorbehalte gegenüber neuen Jugendwerken

Die Entschließung der Bundesregierung zur Einrichtung neuer Jugendwerke stößt nicht nur auf Zustimmung. Zum Auftakt der Vollversammlung des Deutsche Bundesjugendrings am 26. Oktober sagten die DBJR-Vorsitzenden Lisi Maier und Tobias Köck:

„Allein in den letzten sechs Monaten wurden sechs verschiedene Jugendwerke vorgeschlagen. Das konterkariert die Arbeit der bisherigen Jugendwerke und gut funktionierenden Partnerbüros. Wir haben keinen Mangel an Jugendwerken! Wir haben Bedarf für eine gute Finanzierung von internationaler Jugendarbeit und verbesserten Förderbedingungen, die die Bedürfnisse in den Partnerländern berücksichtigen und zivilgesellschaftliches Engagement und Menschenrechte stärken."

Bereits ein Jahr zuvor war in einem Positonspapier eine kohärente Förderung von internationalem Jugendaustausch statt der Einrichtung beliebiger Jugendwerke gefordert worden (DBJR Positionspapier „Erwartungen an Parlament und Regierung - im Interesse der Jugend“).