Beschluss der JFMK: „Europäischer und internationaler Jugendaustausch stärkt unsere Gesellschaft“

Die Jugend- und Familienminister:innenkonferenz (JFMK) hat auf ihrer jährlichen Sitzung am 22. und 23. Mai in Hamburg ein klares Bekenntnis zum europäischen und internationalen Jugendaustausch abgegeben. Unter dem Titel „Europäischer und internationaler Jugendaustausch stärkt unsere weltoffene und demokratische Gesellschaft“ betonen die Minister:innen:
Internationale Jugendbegegnungen sind ein zentraler Bestandteil demokratischer Bildung, aktiver Friedenspolitik und moderner Jugendhilfe.
Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen, globaler Krisen und zunehmender Demokratiefeindlichkeit setzen Austauschprogramme ein starkes Zeichen: Sie ermöglichen es jungen Menschen, andere Perspektiven kennenzulernen, europäische und internationale Zusammenhänge zu verstehen und als aktive Bürger:innen einer offenen Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und diese mitzugestalten.
Was konkret beschlossen wurde
In ihrem gemeinsamen Beschluss heben die für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Minister:innen und Senator:innen der Länder hervor:
- Jugendaustausch fördert Demokratie, Weltoffenheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
- Engagement der Träger und Fachkräfte der europäischen und internationalen Jugendarbeit wird ausdrücklich gewürdigt.
- Alle politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure sollen mitwirken, damit mehr junge Menschen Zugang zu internationalen Erfahrungen erhalten – und Austausch selbstverständlicher Teil jeder Bildungsbiografie wird.
- Der Bund wird aufgefordert, die Förderung im Kinder- und Jugendplan zu sichern und möglichst ausbauen, die Länder wollen die Kommunen weiterhin bei ihren Aufgaben nach § 11 SGB VIII unterstützen.
- Die finanzielle Grundlage für internationale Austauschprogramme soll in den Kinder- und Jugendplänen der Länder dauerhaft gesichert bleiben.
- Kooperationen zwischen Schulen und Trägern der Jugendhilfe sollen gezielt gefördert und internationale Projekte ausgebaut werden.
- Die Zusammenarbeit mit der Europaministerkonferenz, der Kultusministerkonferenz und der Bundesregierung soll genutzt werden, um die Rahmenbedingungen für den internationalen Austausch junger Menschen weiter zu verbessern.
Starke Impulse für Zusammenarbeit und Bildungspolitik
Hamburgs Bildungs-, Jugend- und Familiensenatorin Ksenija Bekeris, aktuell Vorsitzende der JFMK, unterstrich:
„Jugendaustausche fördern nicht nur die Begegnung über Ländergrenzen hinweg und das gegenseitige Verständnis, sondern vertiefen auch das Wissen über die europäischen und internationalen Zusammenhänge.“
Auch Bundesbildungsministerin Karin Prien bekräftigte im Rahmen der Konferenz die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses, das formale, non-formale und informelle Bildungsprozesse zusammendenkt. Damit unterstreicht sie die Rolle von schulischer und außerschulischer Zusammenarbeit und verleiht dem Anliegen einer systematischen Verankerung internationaler Austauschformate zusätzlichen Rückenwind.
Der Beschluss erkennt die Potenziale der engeren Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Trägern ausdrücklich an und setzt Impulse für eine engere Verzahnung beider Bereiche. Wenn die Minister:innen diese Zusammenarbeit ausdrücklich auch im internationalen Kontext betonen, kann das ein Beitrag dazu sein, dass mehr junge Menschen Zugang zu Formaten des europäischen und internationalen Austauschs erhalten – unabhängig von Herkunft, Schulform oder Wohnort.
Hintergrund:
Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) ist das Fachgremium der für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder. Sie berät und beschließt über wichtige und grundsätzliche Angelegenheiten der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik.