„Russisch im Kontext - Impulse für den Russischunterricht“

Wie kann Lehren und Lernen über Russland und den postsowjetischen Raum angesichts des Angriffskrieges gegen die Ukraine reflektiert, kritisch und zukunftsorientiert gestaltet werden?
Die Reihe „Russisch im Kontext. Impulse für den Unterricht“ bietet unterschiedliche Anknüpfungspunkte für neue Perspektiven auf Russland und den Raum „Post-Ost“: russischer Imperialismus und sowjetische Nationalitätenpolitik, Kampf um nationale Selbstbestimmung (mit dem Schwerpunkt Ukraine), nationale und ethnische Vielfalt im postsowjetischen Raum, russische Propaganda und Desinformation.
Zur Erstellung dieser Publikation hat die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch erstmals mit der Bundeszentrale für politische Bildung zusammengearbeitet. Die insgesamt fünf Hefte stehen voraussichtlich ab dem 15. Juni zum Download auf den Webseiten der beiden Kooperationspartner bereit.
Band 1: Sprache und Macht. Imperiale Kontinuitäten in Russland
Russlands Geschichte ist eine Geschichte der Expansion, geprägt von Eroberung, Unterwerfung und Assimilation anderer Ethnien. Wie diese Geschichte zum Thema im Unterricht werden kann, zeigt Stefan Höhbusch, der das Unterrichtsmaterial für das erste Heft der Publikationsreihe zusammengestellt hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Rolle die russische Sprache als Machtinstrument und kulturelles Erbe beispielsweise in Georgien spielt. Darüber hinaus wird thematisiert, wie die gegenwärtige russische Politik durch den „Russkij Mir“ an ihre imperiale Vergangenheit anknüpft.
Band 2: Facetten nationaler Identität. Die Ukraine
Wie gelingt es der Ukraine, ihre nationale Identität und kulturelle Vielfalt trotz massiver Einflussnahme Russlands zu bewahren und zu stärken? Heft 2 der Publikationsreihe* bietet Einblicke in Geschichtspolitik, Sprachenvielfalt und Musik als Ausdruck eines freien und unabhängigen Landes.
Band 3: Diversität unter Druck. Ethnische und sprachliche Vielfalt in Russland
Russland ist ein multiethnischer Staat, doch wie geht er mit seiner Vielfalt um? Das Heft 2 der Publikationsreihe* zeigt, wie Sprachpolitik gezielt eingesetzt wird, um kulturelle Eigenständigkeit zu unterdrücken und russischsprachige Dominanz zu festigen. Gleichzeitig werden die Widerstandskraft und Kreativität indigener Gruppen sichtbar, die für ihre Sprache und Identität kämpfen.
Band 4 und 5: Desinformation und digitale Didaktik
Wie werden Tatsachen verzerrt, Narrative gezielt konstruiert und wie können Lehrkräfte diese Mechanismen gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler analysieren? Desinformation und digitale Didaktik sind zwei Seiten derselben Medaille: Nur wer versteht, wie Manipulation im Netz funktioniert, kann eine Resilienz entwickeln und digitale Materialien wirksam im Unterricht einsetzen.