Neuer Orientierungsrahmen Globale Entwicklung für die gymnasiale Oberstufe erschienen

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KMK und BMZ legen Grundlagenwerk für Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Oberstufe vor – mit Bezügen zu internationalem Lernen und Schulaustausch.
Exemplare des neuen Orientierungsrahmens Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung für die Gymnasiale Oberstufe

Am 23. Oktober 2025 hat die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) im Plenum den neuen „Orientierungsrahmen Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe“ verabschiedet.

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) legt sie damit ein zentrales Referenzwerk als Empfehlung für Schulen vor, das zeigt, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Oberstufe systematisch umgesetzt werden kann – fächerübergreifend, praxisnah und mit globaler Perspektive.

Auf rund 800 Seiten finden sich Vorschläge und Leitlinien, wie BNE in allen Fächern der gymnasialen Oberstufe verankert werden kann – von den Geisteswissenschaften über Sprachen und Kunst bis zu den Naturwissenschaften.

Die Herausgabe durch KMK und BMZ wurde koordiniert durch Engagement Global. Die Publikation ist kostenlos als Download, aber auch in gedruckter Fassung erhältlich.

Impulse für Schule, Unterricht und Lehrkräftebildung

Der neue Orientierungsrahmen ist das Ergebnis eines mehrjährigen, partizipativen Prozesses mit über 180 Expertinnen und Experten aus Schule, Wissenschaft, Bildungsverwaltung und Zivilgesellschaft.

Er bietet eine gemeinsame Grundlage für Lehrplanentwicklung, Unterrichtsgestaltung und Schulentwicklung im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.

Lehrkräfte finden darin konkrete Unterrichtsbeispiele, didaktische Grundlagen und Impulse für fächerübergreifende Projekte.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verbindung von Fachlernen, globalen Perspektiven und Gestaltungskompetenzen.

Austausch und internationale Kooperation als Lernformen

Auch wenn der Schwerpunkt des Orientierungsrahmens auf BNE und nicht dem Schulaustausch liegt, spielt internationales Lernen an mehreren Stellen eine wichtige Rolle.

So wird etwa im Fachkapitel Neue Sprachen hervorgehoben, dass Begegnungen und Schüleraustausch zentrale Lernformen sind, um interkulturelles Verständnis und Perspektivenwechsel zu fördern.

Im Kapitel Internationale Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke globalen Lernens wird deutlich:

  • Reale Begegnungen – etwa durch Schulpartnerschaften oder Austauschprogramme – sind unverzichtbare Lernräume für nachhaltige Entwicklung.
  • Digitale Kooperationen werden als sinnvolle Ergänzung beschrieben.

Damit liefert der Orientierungsrahmen eine solide Begründung, warum Schüleraustausch, internationale Kooperation und globale Themen fester Bestandteil schulischer Bildungsarbeit sein sollten.

Ergänzung zum Band für allgemeinbildende Schulen (2016)

Der neue Band für die gymnasiale Oberstufe ergänzt den 2016 erschienenen
„Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“
für allgemeinbildende Schulen (Sekundarstufe I).

Beide Publikationen zusammen bilden den fachlichen Rahmen, wie BNE in allen Schulstufen verankert werden kann – von der Primarstufe bis zur Oberstufe.

Begleitmaterialien und weitere Angebote

Zum neuen Orientierungsrahmen erscheinen in den kommenden Monaten eine Reihe von Begleitpublikationen, Kurzfassungen und Fachbroschüren, die einzelne Themen vertiefen und den Einstieg in die Arbeit mit dem Werk erleichtern.

Darüber hinaus bietet Engagement Global begleitende Workshops, Online-Fortbildungen und Informationsveranstaltungen an, die Schulen und Lehrkräfte bei der praktischen Umsetzung unterstützen.

Weitere Informationen, Download-Links und Termine finden sich auf der Seite zum Orientierungsrahmen bei Engagement Global.

Fazit

Der neue Orientierungsrahmen Globale Entwicklung ist ein zentrales Referenzwerk für Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe.

Er zeigt, wie globale Themen in allen Fächern verankert werden können – und stärkt jene Schulen, die durch internationalen Austausch und Kooperation Verantwortung für eine gerechte und nachhaltige Zukunft übernehmen.