Good Practice

Gesamtkoordination internationaler Aktivitäten

Internationalisierung von Schulbildung am Beispiel der Marie-Kahle-Gesamtschule (Bonn)
Arbeitsorganisation der Schule fit machen für lnternationalisierung

Die Marie-Kahle-Gesamtschule

Wir sind eine vierzügige inklusive Gesamtschule mit den Jahrgängen 5 bis zum Abiturjahrgang (Q2), die 2009 am Rande der Bonner Altstadt gegründet wurde. Im Schuljahr 2022/23 besuchen 923 Schüler*innen die Marie-Kahle-Gesamtschule.

Unser pädagogisches Konzept ist bestimmt durch eine Kombination von neu und alt: Mit moderner digitaler Ausstattung arbeiten die Schüler*innen zweimal täglich in 60-Minuten-Stunden nach Dalton-Plänen. Wir bieten neben dem regulären Fächerkanon die Wahlsprachen Spanisch, Französisch und Latein an. Im Fach „Individuelle Profilbildung“ können die Schüler*innen im sportlichen, sprachlichen, naturwissenschaftlichen, sozialen, künstlerisch-musischen oder natürlich dem internationalen Bereich ihre Talente entfalten und Neigungen pflegen.

Internationalität im Schulleben

Internationalität ist ein selbstverständlicher Bestandteil von Vielfalt und somit auch ein wichtiger Teil unseres Schullebens: Als multikulturelle Schulgemeinde (er)leben wir sie jeden Tag, setzen uns in unserem Fair-Trade Kiosk praktisch mit internationalen Wirtschaftszusammenhängen auseinander oder engagieren uns unserem Partner Care Deutschland in Entwicklungsfragen und Krisen. Internationalität wird bei uns nicht nur nach innen gelebt:

  • Internationale Besucherprogramme und Austausche mit europäischen Partnerschulen sowie europäische Austauschprojekte erweitern sprachliche sowie interkulturelle Kompetenzen und ermöglichen Selbsterfahrung sowie Persönlichkeitsentwicklung aller Beteiligten im Sinne einer aktiven Friedenserziehung und Antirassismus.
    Seit 2015 fanden Austausche mit Schulen in Sarajewo (Bosnien-Herzegowina), Breslau/Wrocław (Polen) und Nurmijäärvi (Finnland) statt. Darüber hinaus war die Marie-Kahle-Gesamtschule zwei Mal Gastgeber für bulgarische, bzw. ägyptische Schüler*innen im Rahmen des Besuchsprogramms Deutschland+.
  • E-Mail-Projekte verbinden uns mit Schulen in den USA, Polen und Bosnien-Herzegowina.
  • Seit 2016 haben wir zwei Erasmus+ Projekte durchgeführt. „You on my Mind“, mit Partnerschulen in der Tschechischen Republik, Finnland, Polen, Kroatien und Griechenland und 2018 „Sound in Body, Sound in Mind“ mit Partnerschulen in der Tschechischen Republik, Slowenien, Finnland, Kroatien und Litauen.

All diese Aktivitäten wurden aufgrund der Covid-19 Pandemie jäh ausgebremst.

Wir haben diese Phase für die Arbeit am Schulprogramm genutzt, z.B. durch den Aufbau neuer Aktivitäten sowie die Überarbeitung unserer internen Strukturen und Qualitätsmerkmale. 2020 wurde unsere Schule zum Innovationslabor „Internationalisierung von Schulbildung“ eingeladen und erhielt 2021 das Gütesiegel „Schule:Global“. So erhalten wir wertvolle Unterstützung in der Gestaltung unserer praktischen und schulprogrammatischen Arbeit.

Koordinierung der internationalen Arbeit

Unsere Schule zeichnet sich durch eine Gesamtkoordination internationaler Aktivitäten aus, d.h. die Organisation internationaler Projekte lastet dabei nicht allein auf den Schultern einzelner Lehrkräfte. Die drei wichtigsten Elemente sind in diesem Zusammenhang die Koordinierungstelle für internationale Aktivitäten, der Arbeitskreis Internationales und das Peer-to-Peer Programm der Fernwehlotsen:

Koordinierungsstelle

Seit dem Frühjahr 2015 gibt es eine Koordinator*innenstelle für internationale Aktivitäten. Die Koordinatorin leitet den seit 2016 bestehenden Arbeitskreis Internationales. Sie unterstützt darüber hinaus Lehrkräfte bei der Antragstellung von Förderprogrammen und der entsprechenden Dokumentation.

Der regelmäßige Austausch mit der Schulleitung gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Koordinatorin und sie vertritt den Arbeitskreis nach außen, zum Beispiel bei Lehrer*innenkonferenzen, wodurch die transparente Einführung und vor allem Weiterführung des schulinternen Internationalisierungskonzeptes sichergestellt ist  .

Arbeitskreis Internationales

Der Arbeitskreis setzt sich aus Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften zusammen, die  sich in der Regel vier Mal pro Schuljahr treffen. Die einzelnen Projekte und Maßnahmen werden jeweils von mindestens zwei Kolleg*innen betreut.

Der Arbeitskreis ist der Raum, in dem mögliche Programmbausteine und schulische Kompetenzen gesammelt und diskutiert werden, die Qualität der Maßnahmen sichergestellt und evaluiert wird sowie Fortbildungsangebote, Projektideen, die Außendarstellung etc. besprochen werden.

Fernwehlotsen

Seit 2019 gibt es an unserer Schule Fernwehlots*innen, die in einem Pilotprojekt von Eurodesk ausgebildet wurden. Sie bieten Mobilitätsinformationen für alle, die selbst den Sprung ins Ausland wagen möchten. Schüler*innen ab dem Jahrgang 8 können sich in dem entsprechenden Profilkurs einmal pro Woche ein Halbjahr lang zur Fernwehlots*in ausbilden lassen.

Nach abgeschlossener Ausbildung organisieren die Fernwehlots_innen Informationsveranstaltungen und Ausstellungen, bei denen sie das entsprechende Material von Euro-Desk nutzen können. Darüber hinaus beraten sie Mitschüler*innen individuell.

Veröffentlicht am: 07.12.2022
Kontakt
Kirstin
Lakeberg
Lehrerin für Deutsch und Englisch an der Marie-Kahle-Gesamtschule