Fachtagung Internationaler Austausch im Schulbereich in NRW

Der heutige Fachtag schulischer Austausch in Nordrhein-Westfalen war ein voller Erfolg: Rund 160 Teilnehmende aus allen Schularten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierungen und von Fachstellen für den internationalen Austausch nutzten in Düsseldorf die Gelegenheit, sich über Programme, Fördermöglichkeiten und Praxisbeispiele zu informieren und sich zu vernetzen. Die Veranstaltung war bereits seit August vollständig ausgebucht.
Vielfalt im Programm
Nach der Begrüßung durch Kay Brügmann, Referatsleiter Internationaler Austausch, Internationale und EU-Angelegenheiten im Ministerium für Schule und Bildung gab Sabine Nemec von der Bezirksregierung Düsseldorf einen Überblick zu internationalen Austauschprogrammen im Schulbereich.
Besonders anschaulich wurde es bei einem Runden Tisch aus der Praxis:
- Birgit Gößmann (Gymnasium Bayreuther Straße, Wuppertal) schilderte, wie ihre Schule Austauschpartnerschaften – u. a. mit Indien und China – aufgebaut hat. Gemeinsam mit Nachbarschulen wird der Austausch organisiert, sodass Ressourcen gebündelt und Lehrkräfte entlastet werden. Solche Netzwerke erleichtern auch die Vertretung von Lehrkräften, die während eines Austauschs gebunden sind.
- Micha Hoekstra (Direktor UK-German Connection, zuvor Lehrer für Englisch und Sport) berichtete von Austauschprojekten mit Israel und den Niederlanden. An seiner Schule fanden die Begegnungen im Rahmen einer Projektwoche oder einer Niederländisch-AG statt. Er betonte, wie wichtig interkulturelle Vorbereitung, Sicherheit und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sind – etwa bei der Suche nach Gastfamilien.E
Der anschließende Impulsvortrag von Dr. Julia Sattler (American Studies an der TU Dortmund) stellte die Bildungsdimension des Austauschs in den Vordergrund:
„Jede Begegnung zählt. Sie ermöglicht echte, authentische Erfahrungen und zeigt, dass Unterschiede bereichernd sein können. Austausch ist eine dezidiert physische Erfahrung – einander in die Augen sehen, direkte Kommunikation – Demokratie, wie sie sein sollte.“
Beispiele aus der Praxis
Am Nachmittag standen vier parallele Foren mit Praxisbeispielen aus NRW-Schulen im Mittelpunkt:
- Aufbau und Etablierung von Austauschbegegnungen (am Beispiel Vereinigtes Königreich)
- Nachhaltige Projektarbeit (am Beispiel Polen)
- Initiierung und Organisation von Austauschprojekten (am Beispiel Niederlande/Belgien)
- Austausch in Krisenzeiten (am Beispiel Israel/Palästinensische Gebiete)
Darüber hinaus bot der Markt der Möglichkeiten Gelegenheit zum Austausch mit außerschulischen Partnern und Organisationen, Fach- und Förderstellen und sowie zur individuellen Beratung über Fördermöglichkeiten.
„Austausch macht Schule“ und Partner vor Ort
Auch die bundesweiten Fach- und Förderstellen für den internationalen Schüler- und Jugendaustausch waren in Düsseldorf präsent.
Neben dem Büro der Initiative „Austausch macht Schule“ stellten sich Vertreterinnen und Vertreter folgender Organisationen den Fragen der Teilnehmenden:
- Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW)
- Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW)
- Deutsch-Griechisches Jugendwerk (DGJW)
- Deutsch-Türkische Jugendbrücke (DTJB)
Signal für gelebte internationale Bildung
Der Fachtag hat gezeigt, dass die Nachfrage nach internationalen Austauschmöglichkeiten groß ist. Schulen in NRW möchten ihren Schülerinnen und Schülern durch internationale Begegnungen interkulturelle Kompetenzen und Auslandserfahrungen ermöglichen. Viele Schulen setzen dabei bewusst auf langfristige Bildungskooperationen, auch mit Ländern, in denen es angesichts aktueller Entwicklungen nicht einfach ist, Austausch und Begegnung aufrechtzuerhalten.
Hintergrund
Veranstaltet wurde die Tagung von der Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat Internationaler Austausch, im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Referat 325: Schulische Arbeit im Ausland, Internationaler Austausch, Internationale und EU-Angelegenheiten).
Über Fördermöglichkeiten in Nordrhein-Westfalen finden Sie auf unserer Website unter:
Informationen und Rahmenbedingungen zum internationalen Austausch in den Bundesländern: NRW
