Art der Veranstaltung
Konferenzen

Dialogforum „Austausch macht Schule“ 2015

Datum von / bis
28.09.2015, 09:30 Uhr bis 29.09.2015, 19:00 Uhr
Auswertung Gruppenarbeit Dialogkonferenz 2015
Adresse

Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung
Französische Str. 32
10117 Berlin
Deutschland

Bundesland
bundesweit

Schüleraustausch muss integraler Bestandteil von Schule sein.

Erfahrung und Motivation austauschen, ein starkes Netzwerk bilden, gemeinsame Ideen entwickeln, Motivation für ihre Umsetzung schaffen – darum ging es bei der Dialogkonferenz „Austausch macht Schule“ am 29. und 30.11.2015 in der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung. Gemeinsam mit ca. 160 Exptertinnen und Experten aus der Praxis, aus Austauschorganisationen und Behörden, wollten wir konkrete und erreichbare Schritte zur Stärkung des Schüleraustauschs entwickeln.
Seit Anfang 2015 wurde die Initiative „Austausch macht Schule” von noch mehr Institutionen getragen: Die Bundesländer unterstützen die Initiative aktiv, die Robert Bosch Stiftung ist nun inhaltlicher und finanzieller Partner der Initiative. Auch wurde die Konferenz internationaler und es wurden Gäste aus den Partnerländern erwartet.

Während der Konferenz entstand ein Film zu den zentralen Anliegen der Initiative "Austausch macht Schule".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Themen

Inhaltlich war es Anliegen der Konferenz, noch stärker als bei der Vorgängerkonferenz 2013 ins Detail zu gehen. So stand die Frage, wie internationaler Austausch stärker in die Lehrerbildung eingebunden werden kann, als ein zentraler Ansatzpunkt auf der Tagesordnung.

Aus der Vielzahl der Ideen der Vorgängerkonferenz wurden Themenschwerpunkte ausgewählt, die die Fördereinrichtungen der Initiative „Austausch macht Schule” mit ihrer Erfahrung und Handlungskompetenz vorantreiben möchten. Folgende Forderungen stehen im Fokus:

  • Jeder Schülerin / jedem Schüler sollte die Möglichkeit gegeben werden, an einem internationalen Austauschprojekt teilzunehmen.
  • Internationaler Austausch sollte selbstverständlicher Teil schulischer Bildung sein.
  • Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern sollte unterstützt werden.
  • Jede (angehende) Lehrkraft sollte ein Informationsmodul „projektbezogener internationaler Austausch” durchlaufen.

Diese Leitgedanken sind Teil der Zehn Grundsätze für den internationalen Schüleraustausch, die die Teilnehmenden während der ersten Konferenz von „Austausch macht Schule” 2013 erarbeitet haben.

Weitere Fotos in unserer Flickr-Galerie 

Dialogforum 2015

 

Abschlusserklärung

Jeder junge Mensch sollte die Möglichkeit erhalten, eine Auslandserfahrung zu machen! Das ist das zentrale Anliegen der Konferenz „Austausch macht Schule“, die am 29./30. September in Berlin stattfand. Die deutsche Gesellschaft verändert sich im Moment dramatisch durch den Zuzug von Flüchtlingen aus Krisenregionen. Sie ist aufgefordert, sich zu internationalisieren und eine enorme Integrationsleistung zu vollbringen. Dies stellt das Bildungssystem vor große Herausforderungen, aber birgt auch Chancen.

Schule wird internationaler, Lehrer/innen brauchen interkulturelle Kompetenzen. In dieser Situation kann der internationale Jugendaustausch einen essentiellen Beitrag leisten. Jugendliche, Schüler/innen, Lehr- und Fachkräfte, die internationale Erfahrungen machen, verändern sich so, dass sie offener, toleranter und diversitätsbewusster denken und handeln.

Der internationale Jugend- und Schüleraustausch erfährt gerade einen grundlegenden Paradigmenwechsel. Neben dem individuellen Wert interkultureller Erfahrung wächst die Bedeutung der politischen und gesellschaftlichen Dimension. Die deutsche Gesellschaft braucht mehr Menschen mit internationaler Kompetenz, um den gegenwärtigen Herausforderungen zu begegnen. Der internationale Jugend- und Schüleraustausch muss daher einen viel höheren Stellenwert und viel mehr Wertschätzung erhalten.

Internationaler Austausch darf keine Eliteveranstaltung bleiben, sondern muss sich neuen Zielgruppen öffnen. Haupt-, Berufs- und Realschüler/innen, Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Jungen ganz allgemein sind im internationalen Austausch bisher deutlich unterrepräsentiert.

Der Weg in die Zukunft braucht Bündnisse von Bildungspartnern in allen Bereichen: schulisch, außerschulisch, Bildungsbehörden, Universitäten, Lehrerfortbildung, Staat, Zivilgesellschaft, Bund und Länder, Jugend- und Bildungspolitik. Die Initiative „Austausch macht Schule“ ist die Plattform für die Vernetzung der Akteure, die am internationalen Austausch beteiligt sind. Sie soll verstetigt und ausgebaut werden.

Nächste Schritte sollen sein:

  • Schulischer und außerschulischer Bereich sollen auf Augenhöhe zusammenarbeiten; Schule kann einen Gewinn aus den reichhaltigen Erfahrungen der außerschulischen Arbeit ziehen; die außerschulischen Träger verbessern den Zugang zu ihrer Zielgruppe.
  • Lehrer/innen sollen nicht weiter Einzelkämpfer bleiben, sondern in Netzwerke eingeladen werden und Koalitionen schmieden.
  • Die jungen Menschen sollen die Austauschprogramme aktiv gestalten und als Botschafter für den internationalen Austausch wirken.
  • Internationalisierung soll in der Aus- und Fortbildung von Lehrer/innen verankert werden.
  • Um dies zu erreichen, ist eine bessere finanzielle Unterstützung unabdingbar. Die Reise in die erfolgreiche Zukunft des internationalen Austauschs kann nur gelingen mit Engagement, Überzeugung und Professionalität!

Berlin, den 30.9.2015

Elisabeth Berger (DFJW), Gottfried Böttger (PAD), Dr. Maja Pflüger (RBS)

 

Ergebnisse des Dialogforums 2015:

Internationaler Austausch muss selbstverständlich werden!

Wenn junge Menschen für eine Zeit ins Ausland gehen, lernen sie sich selbst, eine neue Sprache und eine andere Kultur besser kennen. Doch die Chancen auf einen internationalen Austausch sind bisher ungleich verteilt. Wie lässt sich erreichen, dass internationaler Austausch für junge Menschen zum selbstverständlichen Teil der schulischen Bildung wird? Mit dieser und weiteren Fragen befassten sich rund 160 Expertinnen und Experten aus Bildung, Verwaltung, Politik sowie aus Jugendarbeit und Zivilgesellschaft während der zweiten Dialogkonferenz „Austausch macht Schule“ am 29. und 30. September in der Berliner Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung.

Der stark vermehrte Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland gibt dem Thema eine neue Brisanz: Die deutsche Gesellschaft verändert sich und ist aufgefordert, sich stärker international zu öffnen und eine enorme Integrationsleistung zu vollbringen: Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, Lehr- und Fachkräfte, die internationale Erfahrungen in einem besonderen pädagogischen Rahmen machen, werden dadurch oftmals offener, toleranter und denken und handeln diversitätsbewusster.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Prof. Dr. Joachim Rogall, Geschäftsführer der Robert Bosch-Stiftung, Udo Michallik, Generalsekretär der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder und Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Als Ergebnisse der Debatten präsentierten Experten und Teilnehmer folgende Vorschläge:

  • Internationaler Austausch darf keine Eliteveranstaltung bleiben, sondern muss sich neuen Zielgruppen öffnen. Haupt-, Berufs- und Realschülerinnen und -schüler, Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf sind im internationalen Austausch bisher deutlich unterrepräsentiert.
  • Der Weg in die Zukunft braucht Bündnisse von Partnern in allen Bereichen der schulischen und außerschulischen Bildung. Die Initiative „Austausch macht Schule“ ist die Plattform für die Vernetzung der Akteure, die verstetigt und ausgebaut werden soll.
  • Auch die jungen Menschen selbst sollen die Austauschprogramme aktiv gestalten und als Botschafterinnen und Botschafter für  internationale Programme wirken. Gleichzeitig soll die Internationalisierung in der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern verankert werden.
  • Um dies zu erreichen, sind eine bessere finanzielle Unterstützung und qualitative Rahmenbedingungen unabdingbar.

Eine erfolgreiche Zukunft des internationalen Austauschs kann nur gelingen mit Engagement, Überzeugung und Professionalität!

Auch nach Ende der Konferenz werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen das Netzwerk „Austausch macht Schule“ weiter ausbauen, um die gesetzten Ziele gemeinsam zu verfolgen.

Brunhild Kurth, sächsische Staatsministerin für Kultus und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, gab in ihrer Abschlussrede die Zusage, dass sie die Ergebnisse in die Kultusministerkonferenz weitergeben und dort zur Diskussion stellen würde.

160 Expertinnen und Experten

Zur Dialogkonferenz wurden gezielt über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, die bei langjähriger Partner und wichtiger Akteure arbeiten und sich im In- und Ausland für den internationalen Schüler- und Jugendaustausch engagieren:

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bundes- und Landesministerien
  • Vertreterinnen und Vertreter von Stiftungen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen
  • Referentinnen und Referenten aus der Lehrerausbildung – und fortbildung
  • Schulleiterinnen und Schulleiter
  • im Schüleraustausch engagierte Lehrerinnen und Lehrer
  • Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
  • Akteure der non-formalen Bildung
  • Vertreter von Lehrerverbänden
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der internationalen Jugendwerke und Austauschorganisationen.

Die Gastgeber

Acht Organisationen - viele Länder - ein Ziel: Jugendlichen aus Deutschland Auslandserfahrung zu ermöglichen! Dafür stehen die damaligen Gastgeber mit ihrer Überzeugung "Gemeinsam erreichen wir mehr!"

ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch
Deutsch-Französisches Jugendwerk
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Pädagogischer Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz
Robert Bosch Stiftung
Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch
Tandem Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch

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